VBÖ Managerinnentagung 2019

7. bis 8. November 2019

25 Firmen entsendeten insgesamt 56 Teilnehmer zu der VBÖ ManagerInnentagung 2019 ins Burgenland, das sich an diesem Tag von einer seiner schönsten Seite präsentierte. Treffpunkt war das Seerestaurant des Hotel Katamaran in Rust, mit direktem Blick auf den Neusiedlersee.

Robert Grieshofer, Vizepräsident des VBÖ führte durch das Programm und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit bei der Firma Austrotherm, bei der am nächsten Tag eine Betriebsbesichtigung im Werk Purbach stattfand. Robert Novak Verkaufsleiter der Firma Austrotherm und Klaus Haberfellner Geschäftsführer von Austrotherm freuten sich über die große Teilnehmerzahl und die Möglichkeit das traditionelle österreichische Unternehmen vorzustellen, das Teil des Familienkonzerns der Schmid Industrie Holding mit 1,8 Mrd. € Umsatz und 6000 Beschäftigten ist. 

Programmpunkte: 

In Kooperation mit der Firma Austrotherm ist es gelungen, gleich drei ausgesprochen interessante Vorträge für diese Tagung zu organisieren:    

Andreas Jäger:

Andreas Jäger ließ keinen Zweifel daran, dass der Klimawandel ein Faktum ist und jedenfalls „menschgemacht“. Wir sollten uns darüber keinen Spekulationen hingeben und, wie so oft, jenen „Studien“ glauben, die uns angenehmer sind. Der Klimawandel ist ein Fakt, er lässt sich belegen und es ist definitiv fünf nach zwölf! Im Jahr 2050 wird das Klima in Wien in etwa so sein wie heute in Skopje. Die höchste Temperatur im wärmsten Monat wird um 7,6° höher sein als derzeit und die jährlichen Durchschnittstemperaturen werden um 2,3° steigen. Dies unter der Annahme, dass wir die CO2 Emissionen bis 2050 stabilisieren, was aus heutiger Sicht eine eher optimistische Annahme ist. 

Stellt sich die Frage was die Welt tun muss um gegenzusteuern? Selbst wenn jetzt alle Maßnahmen ergriffen werden um die CO2 Emissionen gemäß den in Paris vereinbarten Klimazielen zu senken, werden die Temperaturen bis 2050 jedenfalls steigen. Wenn es, wie im Übereinkommen vereinbart, bis Mitte des 21. Jahrhunderts gelingt, die globalen Treibhausgasemissionen auf null zu senken und damit den Anstieg der Erderwärmung auf maximal zwei Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen, dann kann die Welt auch für nachfolgende Generationen ein lebenswerter Ort bleiben. Es geht also nicht mehr darum, so Jäger, zu überlegen ob wir etwas tun müssen um dem Klimawandel entgegen zu wirken, die Frage ist vielmehr, was jeder Einzelne dazu betragen kann und auch muss, um die vorgegebene CO2 Reduktion bis 2050 zu erreichen. 

Nach dem Vortrag von Andreas Jäger herrscht eine gewisse Betroffenheit, denn Allen wurde klargemacht, dass der massive CO2 Anstieg Ursache für die Klimakrise ist und diese von Menschen verursacht wird, die die Auswirkungen nie in vollem Ausmaß selbst zu spüren bekommen werden. Es sind die nachfolgenden Generationen denen dieses Erbe übergeben wird.

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Robert Novak:

Robert Novak erläuterte in seiner Präsentation den Beitrag der Firma Austrotherm zum Klimaschutz und räumte mit so manchem Vorurteil gegenüber den aus fossilen Brennstoffen hergestellten Dämmstoffen auf, den die Dämmung an sich, kann einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Die gesamten CO2 Emissionen Österreichs beliefen sich im Jahr 2017 auf rund 80 Millionen Tonnen. Den größten Anteil haben die Energiewirtschaft und der Verkehr, der zuletzt wieder erheblich angestiegen ist. Der Gebäudesektor nimmt davon ca. 10%, ein, das sind in etwa 8 Millionen Tonnen. Das ist das Potenzial für Einsparungen in Zusammenhang mit der Verwendung von Dämmstoffen. Durch Haussanierungen können CO2 Emissionen um bis zu 80% gesenkt werden was für eine Sanierungsoffensive spricht, den in Österreich gibt es laut Global 2000 rund 1,5 Mio Häuser im Altbestand. Neben dem Klimaeffekt wird gleichzeitig die heimische Wirtschaft gestärkt.

Novak geht auch explizit auf den ökologischen Fußabdruck der Austrotherm Dämmstoffe ein, indem er diesen mit Fußabdrücken verschiedener anderer Dämmstoffe vergleicht. Ein wesentlicher positiver Einflussfaktor ist der hohe Luftanteil (98%) und der damit verbundene geringe Materialverbrauch pro m³ sowohl beim EPS als auch beim XPS. Durch die höhere Rohdichte, die andere Dämmstoffe aufweisen, ist in der Relation der Verbrauch von fossilen Energien bei der Herstellung geringer. Des Weiteren führt Novak aus, dass man mit 1 L Erdöl, den man für den Rohstoff und den Herstellprozess von EPS benötigt, über die Lebensdauer eines Gebäudes ca. 100 L Öl oder auch mehr einsparen kann. 15% des gesamten Erdölverbrauches weltweit entfallen auf die Petrochemie, also Kunststoffe. Für Polystyrol Dämmstoffe werden vom gesamten Erdölverbrauch nur 0,1% verwendet.

Austrotherm hört bei den Überlegungen zum Klimaschutz aber nicht bei den Produkten auf. Auch in den Produktionsstätten wurden alle Maßnahmen ergriffen um den CO2 Ausstoß zu minimieren. Man ist stolz, dass man für die XPS Produkte das österreichische Umweltzeichen führen darf und auch das Zukunftsthema Produktkreislauf heute schon absolut im Focus steht.

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Benedikt Böhm:

Benedikt Böhm, Speed Bergsteiger und internationaler Geschäftsführer des Skitourenausrüsters Dynafit nahm die Teilnehmer gedanklich mit auf die höchsten Gipfel der Erde und zog dabei Parallelen zur Geschäftswelt.

Wenn Ziele erreicht werden sollen, muss die Angst überwunden werden. Sie sollte durch Achtsamkeit ersetzt werden. So wie am Berg, wird auch bei der Umsetzung von Unternehmenszielen mit jedem weiteren Schritt, Ungewissheit zur Gewissheit. Das Scheitern auf dem Weg zur Zielerreichung ist als Option einzukalkulieren. Der Anspruch auf Perfektion muss aufgegeben werden, wenn man Grenzen, die ja nicht definiert sind, neu ausloten möchte. Böhm spricht auch über die Notwendigkeit Mitarbeiter „mitzunehmen“, in die Zielvereinbarung zu involvieren um Vertrauen zu generieren. Vertrauen bedeutet aber auch Verantwortung. Die „Fähigkeit sich selbst zu führen“ ist, so Böhm, Voraussetzung dafür ein guter Teamplayer zu sein und der Verantwortung als Führungskraft gerecht zu werden. Teammitglieder müssen von der Richtigkeit einer Zielvorgabe überzeigt werden. Um die Erwartungshaltung zu Kalibrieren bedarf es mitunter brutaler Transparenz, Chancen und Risiken müssen ganz offen ausgesprochen werden, das hilft letztlich beiden Seiten. Im Team bei den Speed – Bergbesteigungen sowie im geschäftlichen Umfeld gilt für Böhm immer der Grundsatz, „der, der eine Situation am besten meistern konnte, hat es gemacht. Dadurch wurden Dinge erreicht, die jeder für sich nicht erreicht hätte!“ Für Ihn stellt sich auch bei der Zusammenstellung eines Teams immer die Frage, welches Talent hebt den Durchschnitt, wer vervollständigt die Einheit?

Böhm, der sowohl in sportlicher als auch in geschäftlicher Hinsicht einen beeindruckenden Karriereweg eingeschlagen hat, überzeugte die Teilnehmer aber auch als Mensch? Auf die Frage, was Ihn antreibt sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen, Gipfel binnen weniger Stunden zu „erlaufen“ und sich dadurch letztlich körperlich und geistig bis zum Rand des Erträglichen zu quälen, meint er schlicht: „Ich muss meinen Potenzialen gerecht werden, meine Grenzen ausloten und ich will auch das Gefühl der Erdung das man empfindet, wenn man wieder unten ankommt nicht missen.“

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